Paderborn (Stadt der Quellen)

Die Stadt Paderborn liegt im Mittelpunkt uralter Handels- und Verkehrswege. Bodenfunde weisen Paderborns Ausdehnung im Jahrhundert um Christi Geburt nach. Die Siedlung an der Pader sah die schimmernde Wehr römischer Heere, als um die Zeitenwende die germanischen Stämme sich der Weltmacht Roms entgegenstemmten. Das Padergebiet war damals von dem Germanenstamm der Brukterer besiedelt.

Später wurde hier der Grund zur Wiederherstellung der römischen Kaiserwürde und zur Aufrichtung des „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“ gelegt, das bis zum Jahre 1806 bestanden hat.

Karl der Große weilte hier an den Paderquellen, wie auch seine Nachfolger Ludwig der Fromme, Otto I, Heinrich II, Konrad II, Heinrich III, Heinrich IV, Heinrich V und auch Friedrich Barbarossa.

Geschichte der Hochschule

Die Universität knüpft mit ihrem modernen und erfolgreichen Profil an die Universitätstradition der Stadt Paderborn an. 1614 wurde durch den Fürstbischof Dietrich von Fürstenberg in Paderborn die erste westfälische Universität – mit einer theologischen und einer philosophischen Fakultät – gegründet, die nach der Säkularisation im Staat Preußen als kirchliche Hochschule fortgeführt wurde.

Gründung am 1. August 1972

1946, im ersten Nachkriegsjahr, konstituierte sich in Paderborn – anlässlich der Errichtung der Pädagogischen Akademie – ein Universitätsausschuss mit dem Ziel, an diese Hochschultradition anzuknüpfen. Er blieb jedoch in seinen Bemühungen zunächst erfolglos. Erst am 27. April 1971 wurde durch einen Kabinettsbeschluss der Landesregierung festgelegt, dass Paderborn wieder Sitz einer Universität werden sollte. Die Gründung der Universität Paderborn als Gesamthochschule erfolgte am 1. August 1972, der Baubeginn bereits im Oktober 1972.

Die Universität Paderborn – bis 2001 mit Abteilungen in Höxter, Meschede und Soest

Die Universität Paderborn – bis Ende 2001 mit Fachhochschulabteilungen in Höxter, Meschede und Soest – ging aus mehreren Vorgängereinrichtungen hervor. Die größten waren die Pädagogische Hochschule Paderborn und die Fachhochschule Südost-Westfalen. In dieser Fachhochschule waren im August 1971 die Ingenieurschulen Paderborn, Höxter, Meschede und Soest sowie die Höhere Wirtschaftsfachschule Paderborn und die Soester Ingenieurschule für Landbau zusammengefasst worden. Die längste Tradition aller Vorläufereinrichtungen der Universität Paderborn hat die 1864 in Höxter errichtete Baugewerkschule. Sie war die erste ihrer Art in Preußen. In den 30er Jahren wurde sie in „Höhere Technische Lehranstalt für Hoch- und Tiefbau“ und nach dem Krieg in „Ingenieurschule für Bauwesen“ umbenannt. Im Jahr 1972, dem Jahr der Gründung der Universität Paderborn, konnte sie bereits auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken.

Die Entwicklung in der Nachkriegszeit

Im Dezember 1946 entstand die Pädagogische Akademie für Lehrerbildung in Paderborn. Zunächst war Paderborn nicht als Standort einer Akademie vorgesehen, da die Stadt nach dem Krieg zu 85 % zerstört war, doch nach Bemühungen von allen Seiten wurde am 4. Dezember 1946 die Eröffnung einer katholischen Akademie für Lehrerbildung gefeiert, die im Jahr 1962 in eine Pädagogische Hochschule (PH) umgewandelt wurde. Eine grundlegende Umgestaltung erlebte die Pädagogische Hochschule 1965. Die in Nordrhein-Westfalen bestehenden PH`s wurden zu insgesamt drei Pädagogischen Hochschulen zusammengefasst und Paderborn wurde zu einer der fünf Abteilungen der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe.

1963 wurde die Staatliche Ingenieurschule Paderborn gegründet, in der sich die Studierenden auf Berufstätigkeiten im Maschinenbau und in der Verfahrens- und Elektrotechnik vorbereiteten. Die e5rsten Vorlesungen begannen am 1. Oktober in der behelfsmäßig hergerichteten Overbergschule am Löffelmannweg.  Elektrotechnik und Maschinenbau waren auch die Spezialgebiete der Ingenieurschule Soest, die 1964 mit einer Außenstelle in Meschede gegründet wurde. Meschede wurde bereits im Jahr 1968 als Ingenieurschule für Maschinenbau selbständig.Die Fachrichtung, die an der späteren Universität Paderborn den größten Anteil ausmachen sollte, wurde erst sehr spät eingerichtet. Am 1. Oktober 1970 begann die Ausbildung zu graduierten Betriebswirten an der Höheren Wirtschaftsfachschule Bielefeld, Abteilung Paderborn.

Im August 1971 wurde sie in die neue Fachhochschule Südost-Westfalen eingegliedert und im Jahr 1972 in die Universität Paderborn.1975, drei Jahre nach der Gründung der Gesamthochschule Paderborn, beschloss der Gründungssenat eine Namensänderung. Statt „Gesamthochschule Paderborn“ sollte die Bildungseinrichtung nunmehr „Universität-Gesamthochschule Paderborn“ heißen. Das Recht, die Bezeichnung Universität zu tragen, wurde den Gesamthochschulen jedoch erst 1980 durch Gesetz zugestanden, so daß die Gesamthochschule Paderborn erst am 1. Januar 1980 in Universität-Gesamthochschule Paderborn umbenannt wurde.Lag 1972 der Schwerpunkt der Ausbildung noch auf den Geistes- und Ingenieur-wissenschaften, so haben zwischenzeitlich die Bereiche Wirtschaftswissenschaften und Informatik die stärksten Zuwächse zu verzeichnen.Nach Abschluß der Gründungsphase Mitte der 80er Jahre wurde der Ausbau der Universität zügig weiter vorangetrieben. Die Zahl der Studierenden stieg von anfangs 4.400 im Wintersemester (WS) 1972/73 rasch an. Die ursprünglich vorgesehene Höchstgrenze von 6.000 Studierenden wurde bereits im WS 1976/77 erreicht und im Jahr 1999 sind mehr als 15.000 Studierende an der Universität Paderborn mit ihren Fachhochschulabteilungen in Höxter, Meschede und Soest eingeschrieben.

Seit Anfang 2003 heißt die frühere Universität-Gesamthochschule Paderborn offiziell „Universität Paderborn“.Die Universität Paderborn mit 14.700 Studierenden im Wintersemester 2005/2006 und 1.700 Beschäftigten hat ihren Standort jetzt ausschließlich in Paderborn auf dem Campus an der Warburger Straße sowie im Gebäude an der Fürstenallee.

(Quelle: Homepage der Universität Paderborn)